Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen · Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona KdöR

mennoFORUM

Das mennoForum ist eine Podiumsdiskussionsreihe, die von der Mennonitengemeinde in Altona in Kooperation mit der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (ATF) der Universität Hamburg, veranstaltet wird.

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Informative Diskussionen

Unserer mennonitischen Identität als Friedenskirche folgend, öffnet das mennoFORUM einen Raum der Begegnung und des Dialogs. Aktuelle, gesellschaftsrelevante Herausforderungen sollen hier zur Sprache kommen und aus politischen und friedensethischen Perspektiven erörtert werden.

Hierzu laden wir Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen ein – aus dem universitären, kirchlichen und gesellschaftspolitischen Bereich. Sie ermöglichen uns ein informiertes Diskutieren. Zusätzlich wird jeweils ein praktisches Beispiel gelingender Friedensbildung vorgestellt.

Eingeladen sind alle Interessierten. Meinungsbildung und Identitätsstärkung kann nur in der Auseinandersetzung mit anderen gelingen.

Vor und nach der konzentrierten Information und Diskussion bietet sich Gelegenheit zu persönlichem Austausch bei Brot, Suppe und Wein.

Alle Veranstaltungen finden in der Mennonitenkirche, Mennonitenstr. 20, 22769 Hamburg statt – vorbehaltlich evtl. Corona-Beschränkungen.

Wegen begrenzter Teilnehmenden-Zahl wird um Anmeldung in der Mennonitengemeinde Hamburg gebeten unter:

kontakt@mennoniten-hh.de
Tel: 040 – 857 112

Alle Veranstaltungen werden über den YouTube-Kanal des mennoFORUM live gestreamt.

 

mennoFORUM aktuell

Themenreihe 2024

Hoffnungszeichen in Krisenzeiten – Friedenszeichen in Kriegszeiten

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
(Vaclav Havel) 

Was ergibt Sinn? Worauf können wir hoffen? Und worauf gründet diese Hoffnung? „Krisenmodus“ war das Wort des Jahres 2023 – und spiegelt ein momentanes Lebensgefühl wider. Klimawandel, Kriege, Wirtschaftskrise, Abschottung vor geflohenen Menschen, Hetze und Hass… und manche in prekären Situationen wissen nicht mehr, wie es weiter gehen soll. – Das verunsichert und deutet auf (notwendige) Veränderung hin. 

Aber sind unsere Zeiten tatsächlich so außergewöhnlich, wie sie empfunden werden? 

War „früher alles besser“? Welche Menschen zeigen konkrete Hoffnung auf? Was inspiriert zu alternativen Visionen und Lebensentwürfen? Inwiefern tragen Kunst, Musik, Poesie zur Hoffnung bei? – Und nicht zuletzt: Bietet der Glaube Hoffnung, ohne realitätsfern zu sein?

Diesen Fragen wollen wir an zwei Abenden nachspüren …

Das Publikum wird beim mennoFORUM aktiv in die Diskussion miteinbezogen. Dafür bieten auch die Gespräche beim Essen vorher (ab 18.00 Uhr) sowie der Ausklang bei Brot, Saft und Wein (ab 21.00 Uhr) eine gute Gelegenheit.

Freitag, 26. April 2024, ab 18.00 Uhr
„Hoffen auf den Olivenzweig“
Ein lyrisch musikalischer Abend –
mit Dr. Viola Raheb & Marwan Abado

Fernab von medialen Klischees und Stigmas zeichnen Viola Raheb und Marwan Abado ein menschliches Bild von Palästina und nehmen auf poetische, musikalische, nachdenkliche wie berührende Art Stellung zu einem Thema, für das es scheinbar keine Lösung gibt.

Seit Jahren liefern die Medien Bilder, die die Palästinenser*innen entweder als Täter, Opfer oder Helden stigmatisieren. Die Sehnsucht nach Freiheit, die schöpferische Energie, den Einsatz für den Wiederaufbau und Neubeginn, die Freude am Leben, werden selten wenn überhaupt berücksichtigt. Mit „SAITUN EL AMAL“ verleihen Viola Raheb und Marwan Abado dem anderen Gesicht Palästinas Ausdruck, geprägt von Hoffnung, Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit. Zeitgenössische Palästinensische Poesie sowie eigene Prosa und Lieder stehen im Mittelpunkt dieser Performance.

Freitag, 31. Mai 2024, ab 18.00 Uhr

Friedenzeichen in Kriegszeiten

Wir wollen von Menschen lernen, die selbst in Kriegszeiten am Frieden festhalten – und sich dafür einsetzen. Hierfür schaffen wir einen „Markt der Friedensmöglichkeiten“. Treffen Sie Menschen, die konkrete Friedensarbeit leisten – gegen viele Widerstände. Lernen Sie Modelle der Friedensbildung kennen, die Hoffnung stiften. 

Zu Gast werden sein:

  • „Zelt der Völker“, Deutsche Mennonitisches Friedenskomitee
    (Dr. Jakob Fehr, Bammental) 
  • „Christians Against War“, A Christian Anti-War Movement in Ukraine, Russia, Belarus and Beyond
    (Natallia Vasilevich, Universität Bonn) 
  • weitere sind angefragt

Freitag, 12. November 2021, 19 Uhr

Was ist normal? –
Normalität als Konstruktion
Es diskutieren u. a.

Freitag, 7. Januar 2022
Verunsicherte Sprache –
Normalität als gesellschaftlicher Streitfall
Es diskutieren u. a.

  • Prof. Dr. Ulrike Auga, Professorin für Missions-,
    Ökumene- und Religionswissenschaft, Universität Hamburg
  • Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion
    des Hamburger Radiosenders NDR 90,3
  • Dr. Leo Roepert, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Sozialökonomie, Universität Hamburg
  • PRAXISBEISPIEL: Josy Kaiser, Studentin der Theologie, Universität Hamburg
  • Moderation: Prof. Dr. Fernando Enns

Freitag, 4. Februar 2022

Verunsichertes Leben –
Normalität angesichts von Krisen und Verletzbarkeit
Es diskutieren u. a.

  • Rebecca Froese, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,Institut für Umweltwissenschaften & Friedensakademie Rheinland-Pfalz, Universität Koblenz-Landau
  • Johanna Gratzel, Psychologin,The New Institute, Hamburg
  • Dr. Anna Luisa Lippold, Philosophin, The New Institute, Hamburg
  • David Neufeld, Theologe und Verlagsleiter
  • Dr. Astrid von Schlachta, Historikerin,Universität Hamburg
  • PRAXISBEISPIEL: David Neufeld, Theologe und Verlagsleiter
  • Moderation: Pastor Dr. Markus Hentschel

>> Download Programmflyer mennoFORUM #22

KlimaFrieden – Gerechtigkeit und Frieden im Wandel?

Freitag, 10. Januar 2020, ab 18 Uhr in der Mennonitenkirche Hamburg

Dr. Marius van Hoogstraaten, neuer Pastor der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona, begrüsste ca. 70 Menschen, die sich zum Thema KlimaFrieden in der Mennonitenkirche versammelt hatten. Kooperationspartner dieser Veranstaltung im Rahmen des mennoForums Klimawandel war die Arbeitsstelle für Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg. Deren Engagement und Kompetenz in der Friedensforschung, verbunden mit dem hoffnungsvollen Ansatz der Mennoniten betonte Prof. Fernando Enns, der die Podiumsdiskussion auch moderierte.

Dass der Klimawandel von Menschen verursacht ist, konnte Prof. Dr. Jürgen Scheffran von der Arbeitsgruppe Integrative Geographie der Universität Hamburg durch eine Auswertung der aktuellen Daten belegen. In Bezug auf die Verknüpfung zwischen Umwelt und Frieden/Krisen kann die durch Klimawandel nicht mehr sichergestellte Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, können Wetterextreme und Fluchtbewegungen die Anpassungsmöglichkeiten der Menschen überfordern und zu Gewalt führen. Hier sollte die Bereitstellung natürlicher Ressourcen vonseiten der Menschen auf Bewahrung ausgerichtet sein. Daraus könne ein Gleichgewicht in Bezug auf die Ressourcenquellen (Bewahrung), die Machtprozesse (Gerechtigkeit), die Politik (Solidarität), die Verbesserung der Effizienz und die menschlichen Bedürfnisse gewonnen werden, um Frieden zwischen Mensch und Natur zu schaffen. So erfüllte Scheffran das Anliegen der meisten Versammelten, das sie in einer kurzen Meinungsäußerung am Anfang kundgetan hatten: „Ich bin heute Abend hier, weil ich den Zusammenhang von Klimawandel und Friedensbildung besser verstehen will.“

Auf das Podium traten zur Diskussion die Umweltpsychologin Dr. Stefanie Baasch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen, und Sam Schamp von der Bewegung „extinction rebellion“ (engl.: Rebellion gegen das Aussterben). Frau Baasch wies darauf hin, dass wir den Klimawandel nicht sensorisch wahrnehmen können und es sich um ein so komplexes Thema handelt, dass es Angst mache. Dies fordere die Verdrängung durch die Menschen heraus, v.a., weil ihr eigenes Verhalten ihnen Schuldgefühle bereite. Strategien sind dann Verleugnung, Informationen werden nur selektiv wahrgenommen, und es bestehe eine Tendenz, Änderungen zu meiden. Zur Illustration hatte sich bei der Eingangsbefragung eine große Mehrheit positiv zu der Feststellung „Der Klimawandel macht mir Angst“ und deutlich weniger zu „Ich habe in meinem Alltagsleben schon Dinge verändert aufgrund des Klimawandels“ geäußert.

Ferner wurde im Podiumsgespräch hervorgehoben, dass sowohl der Klimawandel als ein Faktor Konflikte mitverursache, als auch Konflikte den Klimawandel beeinflussen. Viele, die wirtschaftlich noch nicht profitiert haben und keinen sozialen Ausgleich erlebt haben, halten an fossiler Energie fest. So stehen die Menschen gegeneinander, ebenso im demonstrativen Konsum. Aber nützt Konsumverzicht etwas? Baasch meint durchaus, dass eine sichtbare Änderung das soziale Umfeld beeinflusse, zu einer Änderung der Normen führen könne und zu einem Wertewandel. So ist das Individuum auch wichtig und das eigene Handeln am leichtesten zugänglich.
Hier nun wies Eva Maria Neff, eine Aktivistin der „less waste“ – Bewegung, in ihren Praxisbeispielen nach, dass Verzicht auch Gewinn bedeuten könne, wenn man sich nach den Maximen refuse (ablehnen), reduce (Bestand minimieren/gebraucht kaufen), mehrfach nutzen, recycle (Mülltrennung) und rott (Kompostieren) richte.

Anschließend verdeutlichten Diskussionsbeiträge Anreize der Politik, etwa finanzieller oder bildungspolitischer Art. Was wird subventioniert mit unseren Steuern? Es gelte, den alten Weg zu erschweren und den neuen leichter zu machen. Ein imperialer Impetus in Bezug auf afrikanische Länder beispielsweise dürfe daraus nicht abgeleitet werden. Fortschritt musste immer gegen Widerstände durchgesetzt werden (Ende der Sklaverei, Ende FCKW in Kühlschränken etc.). Extinction rebellion will mit zivilem Ungehorsam Druck auf die Politik ausüben.

Prof. Scherran und Schamp wiesen abschließend darauf hin, dass Klimafrieden häufig mit sozialem Frieden auftrete, die Psychologin Baasch sprach das „mit sich selbst im Frieden leben“ an.

Doris Franzbach – ATF

>> Download Programmflyer mennoFORUM #21

KlimaGerechtigkeit – Gerechtigkeit und Frieden im Wandel?

Freitag, 29. November 2019 in der Mennonitenkirche Hamburg

Am 29.11.19 fand das erste mennoForum des Wintersemesters 2019/2020 in der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona statt. Klimagerechtigkeit, hierzu wurde an diesem Abend gemeinsam mit der SPD Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok, Dr. Judith Meyer-Kars von der Infostelle Klimagerechtigkeit der Nordkirche und Rebecca Froese vom Institut für Umweltwissenschaften und der Friedensakademie Rheinland-Pfalz an Universität Koblenz-Landau diskutiert, die Moderation übernahm Fernando Enns. Den ungefähr 60 Gästen wurde nach einer Begrüßung durch Pastor Markus Hentschel zunächst ein spannender Vortrag von Rebecca Froese zum Thema Klimagerechtigkeit geboten, der nicht nur die verschiedenen Ebenen von Klimagerechtigkeit wie zum Beispiel die Frage nach intergenerationeller Gerechtigkeit oder der Relevanz der Klimagerechtigkeit für verschiedene Teile dieser Erde aufzeigte, sondern auch einen Einblick in verschiedene Konfliktpotentiale bot, welche der Klimawandel mit sich bringt.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema Klimagerechtigkeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So wurde unter anderem darüber nachgedacht, wem Klimagerechtigkeit eigentlich zugutekommt und inwiefern das Nachdenken über Klimagerechtigkeit auch durch Bewegungen wie „Fridays for future“ in den Köpfen vieler Menschen angeregt wird. Passend hierzu wurden auch die konkreten Klimaschutzmaßnahmen Hamburgs diskutiert und kritisch hinterfragt. Eine weitere spannende Frage bezog sich zudem auf das Verhältnis von Mensch und Natur, so wurde danach gefragt, ob wir als Menschen eigentlich ein Gerechtigkeitsverhältnis zu Natur besitzen und ob diese als eines der Subjekte in die Klimadiskussionen eingebunden werden müsste.

Verdeutlicht wurde die Relevanz des Themas Klimagerechtigkeit an dem Praxisbeispiel „Creativ für Klimagerechtigkeit“, das die Frage nach Klimagerechtigkeit in verschiedene Schulen trägt. Kinder und Jugendliche aus Hamburger Schulen beschäftigen sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aus dem globalen Süden mit der Frage, in was für einer Welt sie später leben möchten, hierzu werden Impulse gesetzt, die zum Nachdenken anregen und ein Konzept des ganzheitlichen Lernens, z.B. durch Tanz und Musik verfolgt.

Bei Brot und Wein fand der Abend einen geselligen Ausklang und einige Themen des Abends konnten in kleineren Runden noch weiter diskutiert werden. Am 10.01.20 wird der zweite Teil des MennoForums stattfinden, diesmal mit dem Fokus auf Klimafrieden.

Friederike Cord

>> Download Programmflyer mennoFORUM #22

KlimaFrieden – Gerechtigkeit und Frieden im Wandel?

Freitag, 10. Januar 2020, ab 18 Uhr in der Mennonitenkirche Hamburg Dr. Marius van Hoogstraaten, neuer Pastor der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona, begrüsste ca. 70 Menschen, die sich zum Thema KlimaFrieden in der Mennonitenkirche versammelt hatten. Kooperationspartner dieser Veranstaltung im Rahmen des mennoForums Klimawandel war die Arbeitsstelle für Theologie der Friedenskirchen an der Universität Hamburg. Deren Engagement und Kompetenz in der Friedensforschung, verbunden mit dem hoffnungsvollen Ansatz der Mennoniten betonte Prof. Fernando Enns, der die Podiumsdiskussion auch moderierte. Dass der Klimawandel von Menschen verursacht ist, konnte Prof. Dr. Jürgen Scheffran von der Arbeitsgruppe Integrative Geographie der Universität Hamburg durch eine Auswertung der aktuellen Daten belegen. In Bezug auf die Verknüpfung zwischen Umwelt und Frieden/Krisen kann die durch Klimawandel nicht mehr sichergestellte Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, können Wetterextreme und Fluchtbewegungen die Anpassungsmöglichkeiten der Menschen überfordern und zu Gewalt führen. Hier sollte die Bereitstellung natürlicher Ressourcen vonseiten der Menschen auf Bewahrung ausgerichtet sein. Daraus könne ein Gleichgewicht in Bezug auf die Ressourcenquellen (Bewahrung), die Machtprozesse (Gerechtigkeit), die Politik (Solidarität), die Verbesserung der Effizienz und die menschlichen Bedürfnisse gewonnen werden, um Frieden zwischen Mensch und Natur zu schaffen. So erfüllte Scheffran das Anliegen der meisten Versammelten, das sie in einer kurzen Meinungsäußerung am Anfang kundgetan hatten: „Ich bin heute Abend hier, weil ich den Zusammenhang von Klimawandel und Friedensbildung besser verstehen will.“ Auf das Podium traten zur Diskussion die Umweltpsychologin Dr. Stefanie Baasch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen, und Sam Schamp von der Bewegung „extinction rebellion“ (engl.: Rebellion gegen das Aussterben). Frau Baasch wies darauf hin, dass wir den Klimawandel nicht sensorisch wahrnehmen können und es sich um ein so komplexes Thema handelt, dass es Angst mache. Dies fordere die Verdrängung durch die Menschen heraus, v.a., weil ihr eigenes Verhalten ihnen Schuldgefühle bereite. Strategien sind dann Verleugnung, Informationen werden nur selektiv wahrgenommen, und es bestehe eine Tendenz, Änderungen zu meiden. Zur Illustration hatte sich bei der Eingangsbefragung eine große Mehrheit positiv zu der Feststellung „Der Klimawandel macht mir Angst“ und deutlich weniger zu „Ich habe in meinem Alltagsleben schon Dinge verändert aufgrund des Klimawandels“ geäußert. Ferner wurde im Podiumsgespräch hervorgehoben, dass sowohl der Klimawandel als ein Faktor Konflikte mitverursache, als auch Konflikte den Klimawandel beeinflussen. Viele, die wirtschaftlich noch nicht profitiert haben und keinen sozialen Ausgleich erlebt haben, halten an fossiler Energie fest. So stehen die Menschen gegeneinander, ebenso im demonstrativen Konsum. Aber nützt Konsumverzicht etwas? Baasch meint durchaus, dass eine sichtbare Änderung das soziale Umfeld beeinflusse, zu einer Änderung der Normen führen könne und zu einem Wertewandel. So ist das Individuum auch wichtig und das eigene Handeln am leichtesten zugänglich. Hier nun wies Eva Maria Neff, eine Aktivistin der „less waste“ – Bewegung, in ihren Praxisbeispielen nach, dass Verzicht auch Gewinn bedeuten könne, wenn man sich nach den Maximen refuse (ablehnen), reduce (Bestand minimieren/gebraucht kaufen), mehrfach nutzen, recycle (Mülltrennung) und rott (Kompostieren) richte. Anschließend verdeutlichten Diskussionsbeiträge Anreize der Politik, etwa finanzieller oder bildungspolitischer Art. Was wird subventioniert mit unseren Steuern? Es gelte, den alten Weg zu erschweren und den neuen leichter zu machen. Ein imperialer Impetus in Bezug auf afrikanische Länder beispielsweise dürfe daraus nicht abgeleitet werden. Fortschritt musste immer gegen Widerstände durchgesetzt werden (Ende der Sklaverei, Ende FCKW in Kühlschränken etc.). Extinction rebellion will mit zivilem Ungehorsam Druck auf die Politik ausüben. Prof. Scherran und Schamp wiesen abschließend darauf hin, dass Klimafrieden häufig mit sozialem Frieden auftrete, die Psychologin Baasch sprach das „mit sich selbst im Frieden leben“ an. Doris Franzbach – ATF
>> Download Programmflyer mennoFORUM #21

KlimaGerechtigkeit – Gerechtigkeit und Frieden im Wandel?

Freitag, 29. November 2019 in der Mennonitenkirche Hamburg Am 29.11.19 fand das erste mennoForum des Wintersemesters 2019/2020 in der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona statt. Klimagerechtigkeit, hierzu wurde an diesem Abend gemeinsam mit der SPD Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok, Dr. Judith Meyer-Kars von der Infostelle Klimagerechtigkeit der Nordkirche und Rebecca Froese vom Institut für Umweltwissenschaften und der Friedensakademie Rheinland-Pfalz an Universität Koblenz-Landau diskutiert, die Moderation übernahm Fernando Enns. Den ungefähr 60 Gästen wurde nach einer Begrüßung durch Pastor Markus Hentschel zunächst ein spannender Vortrag von Rebecca Froese zum Thema Klimagerechtigkeit geboten, der nicht nur die verschiedenen Ebenen von Klimagerechtigkeit wie zum Beispiel die Frage nach intergenerationeller Gerechtigkeit oder der Relevanz der Klimagerechtigkeit für verschiedene Teile dieser Erde aufzeigte, sondern auch einen Einblick in verschiedene Konfliktpotentiale bot, welche der Klimawandel mit sich bringt. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema Klimagerechtigkeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So wurde unter anderem darüber nachgedacht, wem Klimagerechtigkeit eigentlich zugutekommt und inwiefern das Nachdenken über Klimagerechtigkeit auch durch Bewegungen wie „Fridays for future“ in den Köpfen vieler Menschen angeregt wird. Passend hierzu wurden auch die konkreten Klimaschutzmaßnahmen Hamburgs diskutiert und kritisch hinterfragt. Eine weitere spannende Frage bezog sich zudem auf das Verhältnis von Mensch und Natur, so wurde danach gefragt, ob wir als Menschen eigentlich ein Gerechtigkeitsverhältnis zu Natur besitzen und ob diese als eines der Subjekte in die Klimadiskussionen eingebunden werden müsste. Verdeutlicht wurde die Relevanz des Themas Klimagerechtigkeit an dem Praxisbeispiel „Creativ für Klimagerechtigkeit“, das die Frage nach Klimagerechtigkeit in verschiedene Schulen trägt. Kinder und Jugendliche aus Hamburger Schulen beschäftigen sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aus dem globalen Süden mit der Frage, in was für einer Welt sie später leben möchten, hierzu werden Impulse gesetzt, die zum Nachdenken anregen und ein Konzept des ganzheitlichen Lernens, z.B. durch Tanz und Musik verfolgt. Bei Brot und Wein fand der Abend einen geselligen Ausklang und einige Themen des Abends konnten in kleineren Runden noch weiter diskutiert werden. Am 10.01.20 wird der zweite Teil des MennoForums stattfinden, diesmal mit dem Fokus auf Klimafrieden. (Friederike Cord)

Das mennoFORUM-Archiv

Unsere Themen der vergangenen Jahre …

Wintersemester 2021/2022
Was ist normal?

Wintersemester 2019/2020
Klimawandel – Gerechtigkeit und Frieden im Wandel?

Wintersemester 2018/2019
Neuer – Alter? – Rassismus

Wintersemester 2017/2018
„Sicherheit!“ – zu welchem Preis?

Wintersemester 2016/2017
Toleranz – eine unmögliche Tugend? Zwischen Populismus und „Political Correctness“

Wintersemester 2015/2016
Reformation und Freiheit – aus täuferisch-mennonitischer Perspektive – im Dialog

Wintersemester 2014/2015
Gewaltfreiheit und Gewalt in den Religionen Ringvorlesung im Dialog

Wintersemester 2013/2014
Soziale Friede – Was ist gerecht

Wintersemester 2012/2013
Wie wird Versöhnung möglich?

Wintersemester 2011/2012
Gerechten Frieden bilden

 
 

Mennoniten stellen sich vor

Unsere Kirche steht in Altona-Nord und ist seit 1915 Heimat der Mennonitengemeinde zu Hamburg und Altona K.d.ö.R. Die Mennonitengemeinde gibt es seit 1601 in Altona. Unsere etwa 400 getauften (erwachsenen) Gemeindeglieder leben in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Die Mennonitengemeinde gehört der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden K.d.ö.R. an, die Gründungsmitglied des ökumenischen Rates der Kirchen (öRK) ist.

Informieren Sie sich auf unserer Internetseite – www.mennoniten-hamburg.de

Was uns Mennoniten ausmacht

  • Mennoniten sind eine Kirche der Reformation, hervorgegangen aus der Täuferbewegung im 16. Jahrhundert
  • Mennoniten werden zu den historischen Friedenskirchen gezählt, weil sie Gewalt grundsätzlich ablehnen und sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen
  • Mennoniten praktizieren die Erwachsenentaufe, weil sie die freiwillige Entscheidung und Verantwortung der Einzelnen respektieren wollen
  • Mennoniten verstehen Kirche zuerst als bekennende und gelebte Gemeinschaft der Gläubigen – im Dialog mit anderen
  • Die versammelte Gemeinde ist das wichtigste, entscheidungsgebende Organ – in allen Belangen

Ausführliche wissenschaftliche Artikel zu verschiedenen Themen mennonitischer Geschichte und Theologie finden Sie im Mennonitisches Lexikon (www.mennlex.de).

Die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen

Theologie nach mennonitischem Verständnis ist nicht beschränkt auf die wissenschaftliche Disziplin, sondern immer auch Teil des kirchlichen Lebens. Die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (ATF) organisiert neben der Friedensforschung und der Ausbildung von PastorInnen und ReligionslehrerInnen Gastvorträge und Studientage, um Friedenstheologie und -ethik in einem internationalen Netzwerk von Instituten und Kirchen weiter zu entwickeln und Praxisfeldern auszusetzen.

Die ATF wurde 2006 gegründet und in den Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg integriert. Seit 2011 wird sie von der Förderstiftung der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) finanziert, unterstützt durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg sowie dem Freundeskreis Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen (Kontakt: Dr. Sigrid Wiebe, Windmühlenweg 42, 22607 Hamburg, Tel. 040 – 82 17 29)

Team ATF

Informieren Sie sich auf unserer Internetseite

Prof. Dr. Fernando Enns, Leiter der ATF
Dipl. Theol. Julia Freund, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Kontakt

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Anfahrt

Der Bereich um die Mennonitenkirche ist ein Stadtteil mit Anwohnerparken.
Daher stehen Besuchern keine Parkplätze an der Kirche zur Verfügung. Sollten Sie dennoch mit dem Auto anreisen, benutzen Sie am Abend sowie an Sonn- und Feiertagen den „Behördenparkplatz“ der angrenzenden Schule. Anfahrt über die Eckenförder Straße.